Unser Verein setzt sich für eine verantwortungsvolle und liebevolle Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen sowie deren Angehöriger ein. Ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen leisten zwischenmenschliche Hilfe, hören zu, schweigen mit Ihnen oder sind einfach an ihrer Seite. Wir helfen Ihnen, Ihren Angehörigen und Nahestehenden zu verstehen, dass ihr Leben bis zuletzt lebenswert ist und sie am Leben teilhaben können.
Wann begleiten wir?
- Wir begleiten Menschen in der letzten Zeit ihres Lebens.
- Eine Hospizbegleitung wird nur auf Nachfrage und mit Einverständnis durchgeführt.
- Sie müssen kein Mitglied unseres Vereins sein.
- Die Konfession spielt keine Rolle.
Wie begleiten wir?
- Unsere Hospizbegleiter*innen arbeiten verschwiegen und unentgeltlich. Sie sind zur absoluten Diskretion verpflichtet.
- Wir nehmen uns Zeit für Sie und Ihre Situation. Wir sind da, wir hören zu, wir reden mit Ihnen über das, was Ihnen wichtig ist oder wir schweigen mit Ihnen.
- Wir helfen, die Würde und Mündigkeit des Menschen zu bewahren.
- Die Wünsche des Betroffenen stehen im Vordergrund.
- Wir bieten unsere Hilfe an, um Dinge zu klären, die dem Betroffenen noch wichtig sind.
- Wir geben Beistand und unterstützen Angehörige und Nahestehende, auch nach dem Tod des Patienten.
- Angehörige sind wichtige Partner in der Begleitung. Sie stehen genauso im Mittelpunkt wie der Patient und sollen nach Möglichkeit durch die Hospizbegleitung Entlastung erfahren, auch über den Tod des Patienten hinaus.
- In Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten und bereits bestehenden Diensten wollen wir dazu beitragen, dass Schwerkranke, deren Leben zu Ende geht, ihre Situation annehmen können.
- Wir verstehen uns als Ergänzung zu allen bestehenden Sozialdiensten – Kliniken – Senioreneinrichtungen – Ärzten – Seelsorgern und dem ambulanten SAPV-Team Bayreuth Kulmbach.
- Die Tätigkeiten einer Hospizbegleiterin oder eines Hospizbegleiters decken nicht den Arbeitsbereich einer Pflegekraft ab und sie ersetzen auch keine Pflegekraft.
Wo begleiten wir?
- Wir begleiten Sie in ihrer häuslichen Umgebung, auf der Palliativstation und den anderen Stationen im Klinikum, sowie in Senioreneinrichtungen und anderen Pflegeeinrichtungen.
- Wir arbeiten mit den Hospizhäusern in Naila und Bayreuth zusammen.
Trauer braucht Zeit und Raum und Menschen, die für Sie da sind in dieser schweren Zeit. Unsere ehrenamtlichen Trauerbegleiter schenken Ihnen Unterstützung, Hilfe und menschliche Wärme. Unsere Trauergruppen treffen sich regelmäßig. Wenn Sie lieber alleine mit jemand sprechen möchten, so können Sie dies auch in einem Einzelgespräch tun.
Trauer ist eine ganz natürliche Antwort auf einen Verlust. Der Verlust eines nahen Menschen löst viele verschiedene, oft auch einander widersprechende Gefühle in uns aus. Mit diesen Gefühlen umzugehen braucht Zeit und Menschen, die mitfühlen. Unsere Trauerbegleiter*innen helfen Ihnen mit der Veränderung in Ihrem Leben umzugehen.
In unserem „Trauercafé“, beim „MännerTrauerStammtisch“ oder in unserer „begleitenden Trauergruppe“ bieten wir den Rahmen miteinander ins Gespräch zu kommen, sich gegenseitig zu stützen, sich zu öffnen oder einfach nur beieinander zu sein.
„Wie kann man einen Menschen beweinen, der gestorben ist? Diejenigen sind zu beklagen, die ihn geliebt und verloren haben.“
Die Diagnose einer unheilbaren Krankheit bei Kindern und Jugendlichen verändert das bisherige Leben der ganzen Familie, der Angehörigen und Freunde von Grund auf. In dieser Situation sind Gefühle wie Angst, Wut, Ohnmacht, Verzweiflung, Hoffen und Bangen ständig präsent.
Unsere ausgebildeten Kinderhospizbegleiterinnen stehen den schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen bei und begleiten sie. Ebenso wichtig ist die Unterstützung der Eltern und Geschwister, auch über den Tod des jungen Menschen hinaus.
Der Abschied vom Leben ist der schwerste, den die Lebensreise für einen Menschen bereithält. In unserer Zeit ist das uralte Wissen zum Sterbegeleit allmählich verloren gegangen. Wir möchten Sie in unserem „Letzte Hilfe-Kurs“ ermutigen, sich den Sterbenden zuzuwenden. Wir gehen darauf ein, wie wir mit diesen schweren Stunden umgehen können. Wir besprechen und überlegen gemeinsam unsere Möglichkeiten und Grenzen, Hilfe zu geben und Abschied zu nehmen.
Infos und Termine
Die Begleitung Schwerkranker und Sterbender ist wichtig und geht uns alle an. Es gehört zu den Grundbedingungen des menschlichen Lebens, einander in den Grenzerfahrungen von Geburt und Sterben nicht alleine zu lassen. Über viele Jahrhunderte hinweg gehörte es zu den Pflichten der Familie, ihre Kranken auf dem letzten Weg zu begleiten. Im Zuge der Tabuisierung von Krankheit, Alter, Sterben und Tod und der Verdrängung aus unserem Alltagsumfeld ist viel von dieser Selbstverständlichkeit verloren gegangen. Sowohl die Anonymität des Sterbens in Institutionen als auch die Überforderung der Angehörigen bei der Pflege zuhause haben dazu geführt, dass die Begleitung Sterbender durch die Unterstützung der Hospizbewegung, wieder als Gemeinschaftsaufgabe entdeckt wird.
Wie werde ich Hospizbegleiter?
- Mitarbeiten kann jeder, der Schwerkranken, Sterbenden und deren Angehörigen ehrenamtlich helfen möchte.
- Die Ausbildung und Tätigkeit als Hospizbegleiter*in ist nicht geeignet, wenn Sie sich in einem frischen Trauerprozess befinden oder um unbewältigte persönliche Probleme zu lösen.
- In der Regel bietet der Hospizverein Kulmbach jährlich eine Hospizbegleiterausbildung an, die in drei Einheiten gegliedert ist: Grundkurs - Hospitation – Aufbaukurs. Die Dauer der Kurse erstreckt sich über 4 Monate
Was beinhaltet die Ausbildung?
Die Ausbildung – jährlich zwischen Mitte Februar und Mitte Juni – umfasst insgesamt 17 Einheiten, gegliedert in Grundkurs und Aufbaukurs. Die Einheiten bestehen aus elf Montagen (18:00 – 21:00 Uhr), fünf Samstagen (9:00 – 15:00 Uhr) und dem Besuch von einem Vortrag („Rechtliche Grundlagen, Patientenverfügung, Vollmacht”). Um ein Zertifikat zu erhalten, sind zwischen dem Grundkurs und dem Aufbaukurs Hospitationen abzuleisten:
GRUNDKURS
- Einführung in den Hospizgedanken (Montag, 03.02.2025)
- Umgang mit der eigenen Endlichkeit (Samstag,08.02.2025)
- Einblicke in die Palliativpflege (Montag, 10.02.2025)
- Ernährung am Lebensende (Samstag, 22.02.2025)
- Reflexion des Grundkurses (Montag, 24.02.2025)
AUFBAUKURS
- Demenz (Montag, 11.03.2025)
- Spiritualität, Lebenssinn, Biografie (Samstag, 22.03.2025)
- Rechtliche Grundlagen, Patientenverfügung, Vollmacht (Dienstag, 25.03.2025)
- Besuch im Albert Schweitzer Hospiz Bayreuth (Montag, 31.03.2025)
- Stille am Krankenbett (Montag, 07.04.2025)
- Kommunikation – Gesprächsführung Sterbender (Samstag, 12.04.2025)
- Möglichkeiten und Grenzen der Palliativmedizin (Montag, 28.04.2025)
- Nähe und Distanz (Samstag, 03.05.2025)
- Besuch bei einem Bestatter (Montag, 05.05.2025)
- Ethik (Dienstag, 13.05.2025)
- Umgang mit Suizid (Montag, 26.05.2025)
- Kursrückblick, Zertifikatsübergabe (Montag, 02.06.2025)
Der Unkostenbeitrag für den Grundkurs beläuft sich auf 40,00 € und der für den Aufbaukurs auf 60,00 €. Wenn Sie interessiert sind, rufen Sie einfach an, wir geben gerne nähere Auskunft und schicken Ihnen den Informationsflyer mit den genauen Terminen zu.
Was bietet der Verein für aktive Begleiter*innen?
- Es finden regelmäßig Hospizbegleitertreffen statt
- Es gibt regelmäßig Supervision
- Es bestehen regelmäßig Fortbildungsangebote
- Es finden gemeinsame Ausflüge und Wanderungen, eine Tagesexkursion sowie gemeinsame Frühstücke und zum Abschluss des Jahres eine Adventfeier statt.
Nach einer Sterbebegleitung können die Hospizbegleiter*innen eine Auszeit nehmen. Nähere Informationen können Sie bei unseren Koordinatorinnen erfragen. Unter „Aktuelles“ finden Sie die Daten der nächsten Hospizbegleiterausbildung.